Versilbertes Material
Unter “versilbertem Material” verstehen wir Materialien, die mit einer Silberschicht auf einem Trägermaterial versehen sind. Dazu zählen unter anderem Korpuswaren, dekorative Elemente und Besteckteile.
Einen Großteil des bei uns verarbeiteten Materials machen Besteckteile aus der Gastronomie und aus Privathaushalten aus.
Wir unterscheiden dabei folgende Kategorien:
- Besteck 90+
- Besteck 90-
- Messer 90+
- Messer 90-
- Hotel 90+
- Hotel 90-
- Stahl-Versilbert 18/10
- Flash
Stempelungen
Silberstempel, Silberpunzen oder Silbermarken, sind die mit Hammer und Punze eingeschlagenen Abdrücke auf Geräten und Schaustücken aus Silber. Dadurch wird die Herkunft und der Silbergehalt gekennzeichnet.
Dabei sind folgende Dinge zu unterscheiden:
- Das individuelle Zeichen des Herstellers
- Die eigentlich von einem städtischen Kontrollorgan, aber oft auch vom Hersteller selbst angebrachte Stadtmarke
- Der Feingehaltstempel, der den reinen Silberanteil wertmäßig kennzeichnet
- Der Jahresbuchstabe, der mancherorts das Herstellungsjahr angibt
- Andere Kontroll- oder Steuerstempel
- Auftrags- und Modellnummern
Die meisten deutschen Silberarbeiten des Kunsthandwerks vor 1888 sind nur mit Stadt- oder Meistermarken gekennzeichnet.
Bei Versilbertem Material gibt die gestempelte Zahl an, wie viel Gramm Feinsilber ein Satz von 12 Tafelgabeln und 12 Tafellöffeln enthält. Am häufigsten ist die Stempelung 90, üblich sind auch 40, 60, 100 und 120.
Geschichtliches
Da der Materialwert eines silbernen Gegenstandes gleich welcher Art meistens weit höher als der Kostenanteil für die an dem Stück aufgewendete Arbeit ist, besteht von alters her ein Bedürfnis, Edelmetall, das Gegenstand des Handels ist, zur Kennzeichnung seiner Unverfälschtheit zu stempeln. So ist es auch zum ersten Münzgeld gekommen als die Herrscher im Mittelalter damit begonnen haben standardisierte Mengen an Edelmetall (Münzen, Barren) mit dem Bild des Herrschers zu markieren.
Mit der Entstehung der Zünfte wuchs das Bedürfnis nach einem Kontrollsystem, um Ursprung und Feingehalt zu kontrollieren und zu garantieren.
Seit dem 19. Jahrhundert können Bestecke auch durch das Verfahren der Galvanisierung versilbert werden. Da solche Bestecke die Vorteile des Silberbestecks weitgehend bewahren, aber viel billiger sind, haben sie massiv silberne Bestecke seit dem weitgehend verdrängt. Um dem Käufer deutlich zu machen, wie viel Edelmetall in den Bestecken verarbeitet wurde, führte man um 1850 eine bindende und noch heute gültige Stempelung von versilberten Bestecken ein.
Auch Bestecke aus 800er Silber wurden galvanisch versilbert, da der Glanz des galvanischen Reinsilbers schöner ist.